Landmanagement-Tagung 2026
Die 19. Landmanagement-Tagung findet am 21. Januar 2026 statt. Veranstaltungsort ist das Audimax (HG F 30) der ETH Zürich.
Die Alpwirtschaft prägt unsere Kulturlandschaft und ist eng mit sensiblen Bergökosystemen, regionaler Kultur und überliefertem Wissen verbunden. Kein Wunder also, dass die Alpsaison von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt wurde. Doch die saisonale Nutzung der Alpen bringt vielfältige Herausforderungen mit sich – ökologischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Art.
Um auf die Bedeutung und die Herausforderungen von Weide- und Alpwirtschaft aufmerksam zu machen, hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Jahr 2026 zum Internationalen Jahr der Weidelandschaften erklärt. Auch die Landmanagement-Tagung widmet sich in diesem Jahr diesem Thema.
Eine Fortbildung für Ingenieur-Geometerinnen und -Geometer im Rahmen deren Berufspflichten (Art. 22, GeomV), empfohlen durch die Kommission für Ingenier-Geometerinnen und -Geometer.
Programm
- 8.45 Empfang, Kaffee
- 9.15 Begrüssung und Einführung ins Thema
- 9.30 Fachreferate
- 10.45 Pause
- 11.15 Fachreferate
- 12.30 Mittagessen
- 13.30 Praxisreferate
- 14.45 Fragen / Diskussion
- 15.00 Abschluss
- 15.05 Apéro

Abstracts
Alpwirtschaft als immaterielles Kulturerbe? Ein paar historische Argumente
Rahel Wunderli, Uni Bern
Vieh, Käse, Hütten, Zäune, Wege, Personal... Die Liste an materiellen Aspekten der Alpwirtschaft ist lang. Wie lässt sich vor diesem Hintergrund die Aufnahme in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes rechtfertigen? Reicht der Verweis auf die Bräuche zu Beginn und zu Ende der Alpsaison? Nein, meint die Historikerin, und macht sich auf die Suche nach weiteren Argumenten. Sie stösst auf Kulturerbe, das bis ins Mittelalter zurückreicht, und findet in der jüngeren Geschichte der Alpwirtschaft bemerkenswerte kulturelle Phänomene – auch solche abseits von Folkore. Das Referat versucht, den Blick auf das immaterielle Vermächtnis und die kulturelle Relevanz der Alpwirtschaft zu erweitern und gleichzeitig zu schärfen.
Personal, Pflanzen, Politik: Stellschrauben für eine zukunftsfähige Schweizer Alpwirtschaft
Maximilian Meyer, Agroscope
Die Schweizer Alpbetriebe erbringen ein breites Spektrum an Leistungen für die Gesellschaft: Sie produzieren hochwertige Lebensmittel, bieten Erholungsräume, tragen zur Erhaltung der Biodiversität bei und sind ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes und des Bergtourismus. Dennoch nimmt die Bewirtschaftung von Alpen ab – mit überwiegend negativen Folgen für diese Leistungen. Denn die Alpwirtschaft steht vor grossen Herausforderungen: Fachkräftemangel, klimawandelbedingte Wasserknappheit und Mensch-Wolf-Konflikte erschweren die traditionsreiche Bewirtschaftung. Das Referat beleuchtet, welche Faktoren die Resilienz der Alpbetriebe fördern und welche Anpassungsstrategien besonders zielführend sind. Dabei werden sowohl die Rolle der Direktzahlungen als auch Potenziale technologischer Neuerungen wie Drohnen diskutiert. Abschliessend wird ein Blick in die Zukunft gewagt und aufgezeigt, wie ein integratives Landmanagement – basierend auf flexiblen Förderinstrumenten, gezielter Aus- und Weiterbildung sowie innovationsfreundlichen Rahmenbedingungen – dazu beitragen kann, die Anpassungsfähigkeit der Alpwirtschaft zu stärken und ihre vielfältigen Leistungen langfristig zu sichern.
Treue Fachkräfte gesucht – wie die Alpwirtschaft ihr Personal halten kann
Sandra Contzen, BFH-HAFL
Ohne Älplerinnen und Älpler keine Alpwirtschaft – doch erfahrenes und treues Personal zu finden, wird immer schwieriger. Die Arbeit ist anspruchsvoll, die Löhne bescheiden und die Konkurrenz um motivierte Fachkräfte gross. Gleichzeitig hängt die Zukunft von rund 6’500 Alpbetrieben von diesen Menschen ab. Das Referat beleuchtet, warum die Personalfrage zu einer Schlüsselfrage der Alpwirtschaft geworden ist, welche Erwartungen Älplerinnen und Älpler heute an ihre Arbeit stellen und aus welchen Gründen Personal der Alp den Rücken kehrt. Es zeigt Ergebnisse eines aktuellen Forschungsprojekts und diskutiert, wie Alpbetriebe ihre Attraktivität als Arbeitsort stärken können.
Herdenschutz in der Alpwirtschaft
Daniel Mettler, Agridea
Der zunehmende Druck durch Grossraubtiere stellt die Alpwirtschaft vor neue Herausforderungen – insbesondere auf Schafalpen, die sich meist die periphersten Lagen der Alpwirtschaft befinden. Diese Randgebiete zu bewirtschaften und gleichzeitig wirksam zu schützen, erfordert erhebliche Anpassungen – sowohl von den Bewirtschafterinnen und Bewirtschaftern als auch von der notwendigen Infrastruktur, etwa bei Unterkünften oder Zäunungen. Das Referat zeigt auf, welche Systeme sich derzeit im Wandel befinden, welche sich bewähren, und legt den Fokus auf strukturelle Aspekte eines nachhaltigen Herdenschutzes.
Die digitalisierte Alp - Unterstützung durch Tracking und Ortung
Stefan Gfeller, BFH-HAFL
Digitalisierung und technologische Unterstützung halten auch in der traditionell geprägten Berg- und Alpwirtschaft Einzug. Im Fokus des Referats stehen die Funktionsweise, Herausforderungen und der aktuelle Einsatz von Tracking-Systemen zur Tierortung und virtuellen Zäunen. Zudem gibt der Vortrag einen Überblick über weitere Hilfsmittel wie Drohnen und sonstige digitale Tools die heute bereits genutzt werden. Zum Schluss werden die zukünftigen Möglichkeiten und Herausforderungen der Digitalisierung in der Alpwirtschaft diskutiert.
Eine sichere Wasserversorgung trotz Trockenheit
Eric Mosimann, Montanum Sàrl
Das Referat widmet sich der Wasserversorgung auf Alpen – speziell des Waadtländer Jura. Dort sorgen die klimatischen Veränderungen und die Karstböden für besondere Herausforderungen im Wasser- und Weidemanagement. Das Referat zeigt auf, wie mit diesen Herausforderungen umgegangen wird und zeigt konkrete Lösungen auf.
Ein zentraler Fokus liegt auf der Inventarisierung der Wasserressourcen und der Planung von Infrastrukturmaßnahmen, wie Speicherteichen, individuellen Netzanschlüssen und der Erweiterung des Trinkwassernetzwerks. Praxisbeispiele zeigen innovative Ansätze zur Sicherstellung der Wasserversorgung und zur Anpassung der Alpbewirtschaftung.
Leicht gebaut, stark verbunden – Alperschliessung neu gedacht
Lukas Schatzmann, Garaventa
Eine Alp ohne zeitgemässe Erschliessung ist kaum bewirtschaftbar – eine Erschliessung ohne Eingriff in Landschaft und Lebensräume hingegen kaum realisierbar oder finanziell tragbar. In diesem Spannungsfeld befinden sich viele Alpbetriebe, so auch eine Alp in Brione (Verzasca). Eine innovative Lösung bot hier das Elektro-Monorack-System von Garaventa. Anhand dieses Beispiels zeigt das Referat, wie durch modulare Bauweise und flexible Streckenführung eine effiziente und zugleich landschaftsschonende Erschliessung möglich wird.
Gemeinsam planen, sicher versorgen: Die Wasserwirtschaft Aletsch im Wandel
Markus Burgener, Rudaz + Partner
Das Aletschgebiet steht exemplarisch für die Herausforderungen des Klimawandels: weniger Sommerniederschlag, veränderte Abflussregime, steigender Bewässerungsbedarf – und gleichzeitig hohe Anforderungen an Trinkwasserversorgung und technische Beschneiung. Der Wasserwirtschaftsverband Aletsch begegnet diesen Entwicklungen mit einer zukunftsorientierten, multifunktionalen Planung. Das Referat zeigt, wie elf Gemeinden und ein regionaler Verband ihre Wasserwirtschaft gemeinsam denken: mit über 240 km Trinkwasserleitungen, zahlreichen Fassungen und Reservoiren sowie einer integralen Planung, die Versorgungssicherheit, Synergien und Robustheit stärkt.
Im Fokus stehen aktuelle Erweiterungsprojekte – von der Anpassung der Hochwasserentlastung des Speichersees bis zur neuen Roh- und Trinkwassererschliessung. Die Beispiele verdeutlichen, wie technische Lösungen und regionale Kooperation zusammenspielen, um die Wasserversorgung im Alpenraum langfristig zu sichern.

Attualità
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Eventi attuali
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Opinioni del comitato

Matthias Widmer
«Unsere Versammlungen und Anlässe ermöglichen den Austausch und das gesellige Zusammentreffen unter Berufskolleginnen und Berufskollegen. Als Vorstandsmitglied ist es mir ein wichtiges Anliegen, dass möglichst alle Vereinsmitglieder angesprochen werden und von den verschiedenen Aktivitäten profitieren können. »

Erwin Vogel
«Besonders schätze ich den fachlichen Austausch unter Berufskollegen. Interessant dabei ist, dass die Tätigkeiten der einzelnen Mitglieder sehr vielseitig sind.»

Milo Pozzi
«GEOSUISSE ci dà l’opportunità di tenere alti e sempre aggiornati i valori della nostra professione a vari livelli (formativo, lavorativo e rappresentativo) e di trasferirli dal contesto svizzero a quello regionale al servizio di tutti.»

Simone Stirnimann
«Den spannenden Austausch unter Berufskolleginnen und Berufskollegen schätze ich sehr. Es ist wunderbar die Möglichkeit zu haben mich schweizweit in einer vielseitigen Branche zu vernetzen und mich aktiv für unseren Berufsstand zu engagieren.»

Hervé von Gunten
«J’apprécie particulièrement l’opportunité d’échanger avec des collègues aux réalités professionnelles variées, à travers toute la Suisse. De plus, l’engagement de notre association pour la formation professionnelle et la valorisation de notre métier est essentiel pour la pérennité de notre profession.»





Opinioni dei membri

Petra Hellemann
«Als aktives GEOSUISSE-Mitglied kann ich an Tagungen teilnehmen oder referieren und mich so mit BerufskollegInnen austauschen um auf dem aktuellen Wissensstand zu bleiben»

Paul Droz
«Durch mein langjähriges Engagement im Vorstand kontte ich die GEO-Branche weiterbringen»

Rico Breu
«Als Unternehmer bin ich mir der Anliegen unserer Arbeitnehmer- und Arbeitgeber*innen gleichermassen bewusst und nehme persönlich Einfluss auf eine positive Imagepflege unserer Branche im GEO-Markt und an den Hochschulen»




